Schnuckerprogramm wird verlängert

sv_suesswaren_igwow_0812116(08.12.16) Alle Börsen fliegen… hoch! Signore Draghi und seinen Anleihekäufen sei Dank?! Nun, ich will nicht unbescheiden wirken, aber ein nicht unwesentlicher Teil der guten Stimmung auf den globalen Finanzmärkten geht auf mein Konto. Denn seit drei Wochen stabilisiere ich die Konjunktur im Euroraum durch umfangreiche Stützungskäufe im Süßwarensegment.

Das schaffe ich natürlich nicht allein. Dazu reicht auch das bescheidene Taschengeld nicht, das mir meine Frau jeden Samstag auf das Bügelbrett legt. Nein, ich  gehöre zu einer illustren Investorengruppe aus Westostwesfalen, die sich um einen der beiden einzigen Jusos aus unserem Abijahrgang 1986 geschart hat. Wie es sich für einen Jungsozialisten gehört, hat er inzwischen das Herz gegen den Verstand eingetauscht und ist jetzt Chef von… Moment, wie heißt das noch auf deutsch… FX & EM Research bei einer großen commerziellen Bank in Frankfurt. Also ein ganz ein hohes Tier im Investmentbanking. Kommt sogar manchmal im Fernsehen.

Beim 30-jährigen Abitreffen im November haben wir über dies, das und jenes geredet. Und nach dem achten Pils habe ich dann irgendwas unterschrieben. Jetzt bin ich ganz groß in Kakaokontrakten investiert und lerne täglich mehr über den Wechselkurs zwischen Schokonikoläusen und lila Schmunzelhasen. Gerade heute Vormittag habe ich nachgeschossen, wie wir Investoren sagen. In Aachener Printen und Kokosmakronen aus Schaumburg-Lippe. Ein superheißer Deal, so kurz vor Weihnachten.

Leider sind zu unserer Pressekonferenz heute in Bönninghauen bei Mönninghausen nicht so viele Journalisten gekommen. Eigentlich keiner. Wir hatten aus Versehen Mönninghausen bei Bönninghausen in die Einladung geschrieben. Aber ohnehin wird ja heutzutage alles über die sozialen Netzwerke kommuniziert. Deshalb wäre es total nett, wenn alle, die dies lesen, unsere Presseerklärung weiter verbreiten. Hier ist sie:

Westostwestfalen halten Wort:

„Schnuckerprogramm“ wird verlängert

(IGWOW/08.12.16) Die global agierende Investorengruppe Westostwestfalen (IGWOW) verlängert ihr erfolgreiches Konjunkturprogramm bis Ende 2017. Das gab die IGWOW heute bei einer aufregenden Pressekonferenz in Bönninghausen (bei Mönninghausen) bekannt. „Die Weltwirtschaft kann sich auf die IGWOW verlassen“, betonte die sechsköpfige Gruppe. Seit Anfang Dezember sorgt die IGWOW durch umfangreiche Stützungskäufe im Süßwarensegment für wachsendes Verbrauchervertrauen weltweit.

Allein in den vergangenen 14 Tagen hat die IGWOW im Rahmen des sogenannten „Schnuckerprogramms“ durch den Aufkauf von 1.750 Tafeln Vollmilchschokolade, 899 Nikoläusen und 2.650 Waffelwerbetüten Liquidität in den gut sortierten Einzelhandel gepumpt. Der konjunktursensible Einkaufsmanagerindex der Universität Michigan hat daraufhin um 122,76768 Punkte zugelegt.

Probleme bereitet der Gruppe allerdings der begrenzte Lagerraum. Bis Mitte Januar muss die IGWOW Platz für die Osterhasenstützungskäufe schaffen. Dabei können die Konjunkturjunkis auf prominenten Beistand bauen: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will sich durch eigenen Verzehr persönlich daran beteiligen, Lagerkapazitäten zu schaffen.
Schnuckersachen jenseits des Verfallsdatums werden laut IGWOW traditionell ins Rheinland exportiert und dort von den Karnevalswagen geworfen. Ausgehärtete Weihnachtskekse gehen üblicherweise Anfang Januar an die Sternsinger.

Die Verlängerung des Schnuckerprogramms hat die IGWOW am Donnerstag mit einem Appell an die Süßwarenindustrie verbunden, 2017 keine Nikoläuse in Osterhasen umzuwidmen. „Das Umschmelzen trägt massiv zur Erderwärmung bei, führt zu gefährlichen Kursschwankungen an den Kakaobörsen und gefährdet weltweit 16 Arbeitsplätze“, warnte die IGWOW in Bönninghausen (immer noch bei Mönninghausen).

Die IGWOW hat deshalb vorgeschlagen, mit den saisonal abgehängten Nikoläusen das Innere des bekannten Hermannsdenkmals bei Detmold aufzufüllen. Erste Gespräche mit dem zuständigen Landeskonservator laufen.

 

(© Satzverstand 2016)

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