Nach dem obligatorischen Ekelreflex auf das Vogelschiss-Zitat von AfD-Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland hat sich am Montag (4. Juni) überraschend auch GOTT zu Wort gemeldet. „Gauland und Bernd-Björn sind noch nicht einmal zwei Fliegenschisse in den erfolgreichen vier Milliarden Jahren meiner Schöpfungsgeschichte“, sagte DER HERR nach Angaben des Vatikans in der monatlichen Dienstbesprechung mit seinem Geofilialleiter.
„Trotzdem hat der Chef Gauland und Konsorten im Auge. Da liegt schon eine dicke Akte auf Wiedervorlage zum Jüngsten Gericht“, sagte Papst Franziskus im Anschluss an die Zwiesprache.
Laut Vize ging es bei dem Gespräch aber nicht vorrangig um die Reservierung „warmer Plätzchen“ für Alternativdeutsche. Man habe sich vor allem über die Regierungsbildung in Italien amüsiert und die Anschlussverwendung von Markus Söder nach der bayerischen Landtagswahl in der Kreuz-Reinigung der vatikanischen Museen vertraglich festgezurrt. Viel gelacht habe man über den Sieg der österreichischen Fußballnationalmannschaft gegen Deutschland. Und noch ganz gerührt sei GOTT über die Hochzeitspredigt bei der Trauung von Prinz Harry und Meghan Markle: „Das hätte der Filius nicht besser sagen können.“
Generell aber sei der Schöpfer momentan ausgesprochen übellaunig, so Franziskus. „Er hat die Menschheit erstmals ganz gleichnisfrei als Sackgasse seines Evolutionsprogramms bezeichnet. So sauer war ER seit dem Spielplanwechsel vom Alten zum Neuen Testament nicht mehr. Da hat Opa Gauland das Fass wohl zum Überlaufen gebracht.“
Dem Vernehmen nach will der DER HERR deshalb nach längerer Zeit mal wieder ein echtes Zeichen setzen. Für den Beginn der Umschöpfungsarbeiten habe er einen ersten kleineren Meteoriteneinschlag angekündigt, meldet Radio Vatikan. „Operation Dino 2.0“ sei für den 12. Juni in der Region Singapur vorgesehen. O-Ton GOTT: „So lassen sich gleich drei dicke Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
Für die Dauer der Fußball-WM in Russland wird es nach Einschätzung theologischer Experten aber keinen Kometen-Einsatz geben. „Gott würfelt nicht – Island ist bereits seit 2.340 Jahren als Weltmeister 2018 gesetzt“, sagte der Leiter des FIFA-Referats im Vatikanbereich Fegefeuer, Monsignore Joaquim Leon.
Wie Satzverstand aus sicherer Quelle erfuhr, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel noch am späten Montagabend mit dem Papst telefoniert. Ihre Botschaft: „Die Bundesregierung hat kein Interesse daran, dass schon wieder Deutschland für einen Weltuntergang verantwortlich ist.“
Merkel soll deshalb vorgeschlagen haben, den „guten Alexander“ als Vermittler einzuschalten. Gerst soll sich gleich am ersten Tag seiner neuen Weltraummission an oberster Stelle für den „Vogelschiss“ entschuldigen. Dass im Kanzleramt alternativ überlegt wird, am 6. Juni statt Gerst den „bösen Alexander“ ohne Rückfahrkarte ins All zu schießen, wollte der Regierungssprecher nicht offiziell bestätigen.
© Satzverstand, 4. Juni 2018