Entschuldigung, wenn ich Sie mal kurz beim Leben 1.0 störe. Oder sind Sie vielleicht schon zum Leben 2.0 oder gar Leben 3.0 übergangen? Leider ist sich die Fachwelt nicht einig, was den momentanen Level unseres Daseins anbelangt (siehe Buchhandlung Ihres Vertrauens).
Vom Mensch 4.0 zu sprechen, finde ich allerdings ziemlich gewagt. Angesichts der Zeitläufte halte ich es für unwahrscheinlich, dass wir die Phase Mensch 1.0 so kurz nach der Schöpfung bereits hinter uns gelassen haben. Aber ich muss ja auch kein marktgerecht formuliertes Zeitgeistbuch verkaufen.
Mehr Sorgen macht mir da schon die grassierende „Künstliche Intelligenz“ oder KI, wie wir Kenner sagen. Schenkt man der gehobenen Bahnhofsbuchhandlungsliteratur Glauben, steht die Welt kurz vor der endgültigen Machtübernahme durch Algorithmen.
Mir persönlich wäre aus alter Verbundenheit mit Captain Kirk und Mr. Spock ein realer Gegner wie die Klingonen lieber. Algorithmen sind mir persönlich nicht unsympthisch, aber unheimlich.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Algorithmen wie wir Menschen. Es gibt solche und solche. Leider mehr solche. Das haben jüngst die ehrbaren deutschen Luftpiraten von Eurowings jüngst erleben müssen. Hilflos musste die Fluggesellschaft mitansehen, wie nach der Pleite von Air Berlin eine kleine Clique gieriger Algorithmen die Flugpreise im Eurowings-Buchungssystem dreist verdoppelte. Und das alles nur für eine Handvoll Strom.
Apropos Strom. Gerne liefere ich Ihnen hier die Kurzfassung der gefühlt 99 aktuellen Handreichungen zum Leben mit, ohne, für und trotz Algorithmen: Kräftig an Stecker 1.0 ziehen.
© Satzverstand – 19. Juli 2018