Die neue GroKo-Krise ist gelöst: Nicht-mehr-Verfassungsschutzpräsident und Nun-wohl-doch-nicht-Innenstaatssekretär Hans-Georg Maaßen wechselt in die Wirtschaft. Das hat Satzverstand aus gelegentlich gut unterrichteten Kreisen im weiteren Umfeld nicht näher genannter Regierungsvertreter erfahren.
Danach übernimmt der 55-Jährige schon Anfang Oktober den Vorstandsvorsitz der Dioptrienos AG. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dresden produziert Spezialsehhilfen und ist unter anderem Weltmarktführer für rosarote Brillen.
Maaßen verdankt seine bisherige Karriere nicht zuletzt seinen Nickelbrillen. Zudem profitiert der Jurist seit Kurnuz-Tagen von einem blinden Fleck im rechten Auge. Als selbst Betroffener sei Maaßen deshalb in besonderem Maße geeignet, die Dioptrienos AG zu führen, heißt es aus dem Unternehmensumfeld.
Die Dioptrienos AG beschäftigt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den vier Produktionsstandorten in Dresden, Dortmund-Dorstfeld, Chemnitz und Hagen-Haspe. Hinzu kommen bundesweit rund 674 feste freie V-Leute zur Wettbewerberbeobachtung.
Das Unternehmen ging 1991 aus dem ehemaligen VEB Glasbaustein Meißen hervor. Bis zur Wende fertigte der DDR-Vorzeigebetrieb das Brillenmodell „Potemkin“ für Erich Honnecker und andere Mitglieder des SED-Zentralkomitees. Über Kanäle von Alexander Schalck-Golodkowski wurden aber auch Helmut Kohl, Helmut Schmidt und Franz-Josef Strauß mit hochwertigen Bakelitgestellen beliefert.
Nach Darstellung von Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich zwischenzeitlich geklärt, dass Maaßen bei Gesprächen mit Politikern der Alternativdeutschen keine Amtsinterna aus der Verfassungsschutzbehörde ausgeplaudert hat. „Herr Maaßen hat mir glaubhaft versichert, dass es bei den Treffen rein um gesundheitspolitische Themen ging“, so Seehofer. „Herrn Maaßen treibt die Sorge um, wie man Menschen helfen kann, die erblich bedingt oder durch tragische Erziehungsfehler auf dem linken Auge blind sind.“
Für politische Beobachter erschließt sich jetzt, warum sich die Braunkäppchenfraktion im Deutschen Bundestag mit einem eigenen Gesetzesantrag dafür einsetzt, dass die Krankenkassen wieder Brillen für alle bezahlen. Satzverstand liegt das Hintergrundpapier des brillenpolitischen Sprechers der Alternativdeutschen vor. Danach bietet die Dioptrienos AG den Krankenkassen einen maaßengeschneiderten Rabattvertrag für kostengünstig herzustellende, rechtsseitig innenverspiegelte Fensterglasbrillen an. Das entspreche der Forderung des Gesetzgebers nach einer ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Versorgung. Zudem unterbinde es unnötigen Durchblick bei weiten Teilen der eigenen Wählerschaft, heißt es in dem internen AfD-Papier.
© Satzverstand, 21. September 2018
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