„Kühlschrankplünderungen haben etwas Anarchisches“, heißt es in dieser begnadeten PR-Prosa aus dem ZEITmagazin. So weit völlig korrekt. Wenn ich nachts den Kühlschrank plündere, entfesselt mein bedauernswerter Organismus in schlafraubenden Überstunden eine Nährwertorgie aus Delikatessaufschnitt, Käseröllchen in Marmelademousse, passiertem Nudelsalat an Nutellakruste oder maskierten Olivencroutons im Mayonnaisemantel. Das würde bei der Heldin dieser Werbung sofort Multiorganversagen auslösen. Deshalb knabbert sie nur glamourös an einem Äpfelchen. Ach herrje! Wenn sie sich beim Apfel aus dem Kühlschrank nur ja nicht den erbsengroßen Magen verrenkt. Aber sie wird den kleinen Happen gewiss nicht inhalieren – steht doch am nächsten Tag das Fotoshooting für Übergrößen an.