Nach Angaben des Bundesaufsichtsamtes für das Internet der Dinge (BAfdID) erhalten elektronische Haushaltsgeräte derzeit über den Dienst WhatsApp in großer Zahl Lockangebote für eine Tätigkeit in Kasachstan. „Vor allem Waschmaschinen, aber auch Trocknern, Kühlschränken und Spülmaschinen werden über die App außergewöhnlich lukrative Jobs angeboten“, sagte BAfdID-Präsidentin Dagmar Datendrang jetzt in Bad Webstadt.
Dahinter stecke eine perfinde Masche: „Sobald die arglosen Geräte ihre neue Stelle in Kasachstan angetreten haben, werden Ihnen unter dem Vorwand einer notwendigen technischen Kontrolle wertvolle Mikrochips entfernt. Halbleiter und andere elektronische Bauteile werden ins benachbarte Russland verkauft. So umgeht Putin die Sanktionen des Westens“, berichtete Datendrang.
Die Erkenntnisse des BAfdID beruhen wesentlich auf den Informationen einer vom Bundesnachrichtendienst in die Kasachstan-Connection eingeschleusten Mikrowelle. Danach werden in der kasachischen Großstadt Alma Ata bis zu 12.000 entchipte Waschmaschinen aus westlicher Herstellung zur Geldwäsche gezwungen.
Die Behörde hat inzwischen eine groß angelegte Aufklärungskampagne für Haushaltsgeräte gestartet. Das schließe auch die besonders bei Großgeräten beliebten Stromdatingbörsen ein, erläuterte Datendrang.
Die BAfdID-Chefin rief zudem alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre Haushaltsgeräte nicht unbeobachtet zu lassen und deren tägliche Surfzeiten konsequent zu begrenzen. Ihr Appell: „Schau hin, mit wem Deine Waschmaschine chattet!“
Als Alarmzeichen sollten die Besitzer es werten, wenn Waschmaschine, Trockner oder Kaffeevollautomat überraschend um Sonderurlaub bäten oder eine längere Auszeit anstrebten. „Überlassen Sie Ihre Geräte nicht der künstlichen Intelligenz. Bleiben Sie im persönlichen Austausch mit Ihren Haushaltshelfern“, so die Expertin. „Gepflegte Geräte, die sich bei Ihnen wohlfühlen, fallen nicht auf die miesen Tricks der Chipmafia herein.“
IronieScore: 50 Prozent
Belegt durch unterschiedlich Quellen hat Kasachstan, die größte der ehemaligen Sowjetrepubliken, die Einfuhr von Waschmaschinen und anderen Elektrogeräten aus EU-Ländern nach Beginn der Sanktionen gegen Russland deutlich gesteigert. Nach Angaben des ehemaligen deutschen Botschafters in Russland, Rüdiger von Fritsch ist nach dem russischen Überfall auf die Ukraine der Import von Waschmaschinen aus der EU um 436 Prozent gestiegen. „Die Einfuhr von Kühl- und Gefrierschränken aus Deutschland erhöhte sich um 551 Prozent“, zitiert das ZDF von Fritsch.
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