Cybermonday

farbenspiel_berlin_ausschnitt(28.11.16) 23 Uhr. Puh! Noch eine Stunde Cybermonday. Beinahe hätte ich die Gefahr nicht bemerkt. Erst am frühen Morgen hat mich die Brandmail meines Druckertinte-Dealers mit Infos über allerletzte Black Friday-Angebote aus völliger Ahnungslosigkeit befreit. Angeblich handelt es sich ja nur um eine weitere von Amazon eingeschleppte Ami-Unsitte. Das ist natürlich Unsinn. Es ist doch klar, dass das alles aus dem Trump-Tower gesteuert wird.

Wie, Beweise? Seit wann braucht man für eine Verschwörungstheorie Beweise? Aber bitte, wenn Sie darauf bestehen: Sind am Cybermonday fast eine Million Telekom-Router ausgefallen oder sind sie nicht ausgefallen? Also!

Der Trump hat uns alle mit fingierten Superschnäppchen ins Internet gelockt. Und zack: Wer dem unschlagbar günstigen Viertfernseher nicht widerstehen konnte, den hat´s erwischt. Rumms der Router, aus die Maus.

Warum Trump das macht? Weil er´s kann. Ein Trump braucht keinen Grund. Aber in diesem Fall hatte er ausnahmsweise mal einen. Denn dem Donald saust der Frack, dass die Hackerangriffe seines Sprößlings Barron auf die Wahlcomputer in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania doch noch rauskommen. Warum war der Kurze in der Wahlnacht wohl so müde?! Also bringt Papa President elected mal eben das Internet zum Wackeln.

Wie Satzverstand herausbekommen hat, war das mit den Telekom-Routern aber wirklich echt total ein Versehen. Sorry. Lag halt daran, dass Hilary Clinton Kundin bei der Telekom-Tochter US T-Mobile ist und dass Hilly und Billy weltweit so wahnsinnig vernetzt sind. Da hat der kleine Barron nach dem Knacken der Clinton-Sambox mal eben alle Kontakte der beiden mitgehackt. Jetzt muss er den Clintons von seinem Taschengeld einen neuen Router kaufen. Sonst schimpft der Papa aber mal wirklich.

23.58 Uhr. In zwei Minuten ist der Cybermonday um! Uff! Aber in New York ist es erst kurz vor sechs. Und im Kinderzimmer vom Barron leuchtet noch der Monitor. Ich gehe sicherheitshalber vom Netz….

 

(© Satzverstand 2016)