„Socken-Suchdienst International“ braucht Ihre Hilfe!

„Niemand auf der Welt ist so einsam wie eine einzelne Socke.“

Gerade in diesen Tagen, da wir uns im Kreise unserer Lieben am brennenden Christbaum wärmen, sollte uns diese Mahnung von Liesel Strick-Nadel zu Herzen gehen.

Die mehrmalige Weltmeisterin im Luftschlangenhäkeln aus Wollbeck ist 2020 Schirmherrin der Initiative „Nur gemeinsam sind wir nicht einsam“.

Mit dieser Aktion macht der 2016 von der Satzverstand-Stiftung mit Unterstützung des UN-Sockensekretariats (UNSOS) ins Leben gerufene Socken-Suchdienst International (SoSI) auf das schlimme Schicksal vereinzelter Socken aufmerksam.

Nach aktuellen Zahlen des Instituts für Textilmigration an der Universität Mönninghausen-Bönninghausen landen allein in Deutschland jedes Jahr rund 123.456 Einzelsocken im Müll, weil das Gegenstück vermeintlich verloren gegangen ist.

„Eine Socke, die in der Waschmaschine oder bereits im Wäschekorb von ihrem Partner oder ihrer Partnerin getrennt wurde, hat in unserer Wegwerfgesellschaft keine Überlebenschance. Sie eignet sich nicht einmal mehr zur Kleiderspende“, sagt Liesel Strick-Nadel.

Doch allzu oft ist das Aussortieren der überlebenden Socke voreilig. „In den meisten Fällen taucht die zweite Socke später wieder auf“, weiß SoSI-Präsident Erwin D. Drüggelte. „Bisweilen findet sie sich im Ärmel eines eingemotteten Winterpullovers oder beim jährlichen Trommelwechsel in der Waschmaschine. Wurde die Erstsocke dann bereits entsorgt, ist auch das Glück des wiedergefundenen Gegenstücks schnell dahin.“

Der Socken-Suchdienst International appelliert deshalb an alle Sockenträger*innen: „Zeigt Herz für einsame Socken!“

Für alle, die zuhause keinen Platz für zurückgebliebene Socken haben, bietet SoSI gegen eine kleine Spende Lagerraum für bis zu 15 Singlesocken. Dazu hat die Initiative zwei nicht mehr benötigte Abfertigungshallen auf einem aufgegebenen Flughafengelände bei Berlin angemietet.

Betroffene können ihre verlorenen Socken auch in die internationale Suchdienst-Kartei eintragen lassen. „Wir erleben immer wieder rührende Momente, wenn sich Socken nach vielen Jahren der Trennung glücklich Bündchen an Bündchen zusammenringeln“, erzählt Erwin D. Drüggelte.

So wie im Fall der Tennissocke, die 2004 bei einem Minigolfturnier in Minnesota (USA) verloren ging und elf Jahre später an Bord des Forschungsschiffes Polarstern als Eierwärmer wieder auftauchte. Ausgeleiert, aber glücklich kehrte sie zu ihrer Partnersocke zurück, die der Besitzer voller Hoffnung aufbewahrt hatte.

„Ein kleines Wunder“, sagt Liesel Strick-Nadel. Und fügt hinzu: „Jede Socke zählt – gerade zu Weihnachten, wenn wieder tausende von Sockenpaaren auf unseren Gabentischen liegen.“

© Satzverstand – 23. Dezember 2019

Der Gründung des SoSI liegt die wahre Geschichte zugrunde, dass der Autor dieser Zeilen nach einem Dreivierteljahr eine längst verloren geglaubte Lieblingssocke im Ärmel eines schwarzen Oberhemdes tief am Grunde des Bügelwäscheberges im Keller wiederfand.

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