Neulich beim weniger schwierigen Sudoku…

Früher war alles… nun ja… nicht unbedingt besser. Aber leichter. Zumindest mein geliebtes Frühstückssudoku in der Samstagszeitung.

Still und heimlich hat der Bonner „Generalanzeiger“ das „leichte“ Zahlenquadrat in ein „weniger schwieriges“ verwandelt. Das bisher mittelschwere Sudoku ist jetzt „schwieriger“. Nur das Schwierige bleibt „schwierig“.

Bisher war mir das leichte Sudoku schnuppe. Pipifax. Nichts für den Profi. Höchstens das mittelschwere habe ich noch zwischen zwei Toasts mit Marmelade weggerätselt. Aber da jetzt alle drei Rätsel irgendwie schwierig sind, fühle ich mich herausgefordert, auch alle Sudokus zu füllen. Ein gutes Gefühl, zum Start ins Wochenende gleich drei schwere Denksportaufgaben gelöst zu haben.

Das Umlabeln von „leicht“ zu „weniger schwierig“ ist allgemein schwer angesagt.

Auf jeden Fall ist es die ideale Methode für unsere Schulpolitikerinnen und -politiker. Ist „weniger schwierig“ das neue Leicht, fällt es nicht so krass auf, dass immer mehr Grundschüler an den Mindeststandards im Rechnen, Schreiben und Lesen scheitern, wie das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen gerade in seinem „IQB-Bildungstrend 2021“ festgestellt hat.

Warum deshalb mehr Geld in Bildung investieren? So ein Upgrade von Leistungsdefinitionen kostet nix und alle wohlfühlen sich gleich viel schlauer.