(27.08.17) Die großen Städte am Nordrhein verbindet nicht nur der gleichnamige Bachlauf. Köln, Düsseldorf und Bonn eint auch der moniereiserne Wille, den eigenen Bahnhofsvorplatz nach Weltmetropolenmaßstäben zu gestalten.
Als zugereister, architektonisch ans Fachwerk gefesselter Westfale habe ich es über 27 Jahre als Bereicherung empfunden, die ausdauernden Planungen zur Umgestaltung der Umgestaltung der Verunstaltung des sogenannten oder auch Bonner Lochs verfolgen zu dürfen.
Zur Entschuldigung der Bundesstadt muss gesagt werden, dass Rat und Verwaltung eine gute Dekade lang durch das Versemmeln vieler Millionen beim Bau eines Weltkongresszentrums abgelenkt wurden.
Doch jetzt ist der hässliche Betonklotz vor dem Bahnhof tatsächlich weg. An seiner Stelle steht bald ein hässlicher Betonklotz. Und weil Bonn sich als UNO-Stadt und Sitz vieler entwicklungspolitischer Einrichtungen globaler Gerechtigkeit extremstens verpflichtet fühlt, bezieht den neuen Klotz als Hauptmieter der für seine besondere Fairnis im Umgang mit Mitarbeitern am Ende der Produktionskette bekannte Textildiscounter Primarck.
Gezählt sind auch die Tage des Bonner Lochs. Es wird brutal zugeschüttet. Obendrauf kommt ein Betonklotz. Ob der hässlich wird, steht noch nicht fest. Aber die Planer geben ihr Bestes.
Statt Karten und Blumen schenkt Satzverstand dem Planungsstab zum Start ins neue Bahnhofsvorplatzglück ein bisschen Ablenkung für knappe Planungspausen:
© Satzverstand August 2017